Was an Veröffentlichungen im Internet über die PENTAX Optio LS1000 / LS1100 zu finden ist, erscheint ziemlich dürftig. Außer Pressemitteilungen des Herstellers PENTAX gibt es bislang kaum Berichte, aus denen hervorgeht, sich mit dieser Kompaktkamera intensiv beschäftigt zu haben.
Auf der deutschen Seite von PENTAX - inzwischen von RICOH übernommen - werden LS1000 und LS1100 erwähnt, allerdings ohne technische Details zu nennen. Dagegen wartet die
französische PENTAX-Seite unter anderem mit dem Datenblatt der LS1000 in französischer Sprache auf. [14. Juli 2015]
Schauen wir deshalb zunächst einmal ins übrige Ausland, zum einen über den Kanal zu den Engländern, zum anderen nach Polen. In der englischen Fachzeitschrift ePHOTOzine wird eine recht ausführliche Abhandlung über das Schwestermodell RS1000 dargeboten, das mit der LS1000 / LS1100 baugleich ist. Zusätzlich sind, einem Modetrend folgend, die Modelle RS1000 und RS1500 frontseitig mit austauschbaren Abdeckungen (Wechselcovern) ausgestattet.
Einen interessanten, mit Fotos gespickten Testbericht über die LS1100 gibt es bei PENTAX@PL, allerdings in polnischer Sprache.
Rein äußerlich differieren die beiden Modelle LS1000 und LS1100 lediglich durch die Position der Beschriftung auf der Frontplatte.
(1) Was den recht wirksam elektronischen PENTAX Bildstabilisator anbetrifft, der als High-sensitivity anti-shake mode (Digital SR) von Experten gegenüber dem optischen oder mechanischen abqualifiziert wird, so kann man durchaus damit leben und mit ihm in Kombination das hoch vergütete Objektiv smc PENTAX LENS (smc = super multi coating). Es handelt sich dabei um eine Qualitätsbeschichtung der Linsenelemente, die aus sieben mikroskopisch dünnen Schichten besteht. Sie verhindert Aberrationen (= Abbildungsfehler) und mindert Reflexionen an den Linsenoberflächen.
Nicht von ungefähr sind die wesentlich teureren digitalen Spiegelreflexkameras von PENTAX mit ebenfalls solchen Spitzenobjektiven smc PENTAX LENS ausgestattet.
Da die Kamera als Vollautomat ausgewiesen ist, wird man anfänglich im MODE AUTO PICT (Motivprogrammautomatik) arbeiten, später dann sicherlich im MODE P (Programmautomatik).
Allerdings sollte man im Programm-Modus P mit Hilfe der MENU Einstellungen Einfluss auf das automatische Schärfen nehmen, das bei der Kamera teilweise zu sichtbaren Problemen führen kann. Zahlreiche Versuche kamen hierbei zu dem Ergebnis, die Menüeinstellung Digitale Schärfe zu deaktivieren, desgleichen auch Schattenkorrektur, während das Digitalzoom von Beginn an erst gar nicht zum Zuge kam. Also alle drei Kästchen im MENU leer stehen lassen und nur bei Bedarf wieder zuschalten. Ein Patentrezept gegen allzu großes Schärfen wird es nicht geben. Die obigen Einstellungen dienen lediglich als Anregung, da im Laufe der Zeit jeder Fotograf seine eigenen Einstellungen finden wird.
Wer bislang eine recht große Menge an Dias messerscharf und ohne Verwackeln auf den chemischen Film gebannt hat, wird auch ohne optischen Verwacklungsschutz auskommen, wenn er wegen des Bildrauschens die Empfindlichkeit wohlweislich auf, sagen wir mal, ISO400 begrenzt. Als Standard empfehlen sich ISO100 und das altehrwürdige Stativ.
(2) Das Kameragehäuse besteht laut Herstellerangaben aus dem hoch modernen Werkstoff Polycarbonat, das sich dank seiner Robustheit nicht nur bei Spiegelreflexkameras bereits weltweit bewährt hat. Die Frontseite schließt mit einer gebürsteten Aluminiumplatte ab. Im Gegensatz zu vielen anderen digitalen Kompaktkameras liegt das quaderförmige Gehäuse bei allen sechs Seiten plan auf und ist somit kippsicher. Die Kamera kann man freistehend quer oder hochkant aufstellen, also ohne Stativ arbeiten, auch auf dem Tisch im Supermakro-Modus. Für wackelfreie Aufnahmen ist zusätzlich der Selbstauslöser (10 Sekunden) zu aktivieren.
Trotzdem gilt es zunächst einmal, die Kamera beim Transport rundum vor mechanischen Einwirkungen zu schützen. Passende Kamerataschen in allen erdenklichen Ausführungen und dazu noch recht preiswert bietet der Versandhandel im Internet oder aber der Fachhandel vor Ort an. Selbst original PENTAX-Taschen sind zu einem erschwinglichen Preis erhältlich.
(3) Der interne Speicher der Kamera ist recht dürftig und sollte von vornherein mit einer separaten Speicherkarte aufgerüstet werden, um auch längere Videoclips aufnehmen zu können.
Schnelle Speicherkarten gibt es im örtlichen Fachhandel (keine Versandkosten), aber auch bei Versandhändlern, wobei in der abgebildeten Kamera eine erprobte SDHC-Speicherkarte mit 8GB und 15MB/s ihren Dienst verrichtet.
(4) Empfehlenswert ist weiterhin die Anschaffung von Reserveakkus, von denen man nicht genug haben kann. Preiswerte Äquivalenztypen für den D-LI108 werden im Internet und auch im Fachhandel angeboten. Nicht jeder der im Handel erhältlichen Fremdakkus kann mit dem PENTAX Netzgerät geladen werden, obwohl dieser seinen Dienst in der Kamera störungsfrei verrichtet. Da kann es durchaus sein, dass die grüne Ladeanzeige des Netzgeräts "Akku vollständig geladen" signalisiert, in Wirklichkeit aber der Akku leer bleibt.
Mit dem abgebildeten Li42B wurden bislang zufriedenstellende Ergebnisse erzielt.
Links im Bild der alte Akku mit "dicken Backen", recht kurzen Ladezyklen und nur noch für wenige Bilder tauglich, rechts der neue, kompatible digibuddy Akku Li-49B.
Für Besitzer ehemaliger Kompaktkameras die ideale Lösung; ein perfekter Austausch.
(4a) Das PENTAX Netzgerät wird in Form eines herkömmlichen Netzgerätesteckers als Battery Charger mitgeliefert und vermeidet somit unhandliche Verbindungskabel.
(5) Vor Fingerabdrücken, Staub, Kratzern und Reflexionen sollen Folien schützen, die ohne Scherenschnitt in passgenauer Größe 61 x 44 mm (3"-Format = 7,62 cm Diagonale) im Handel angeboten werden. Allerdings treten bei der Montage einer solchen Displayschutzfolie einige Schwierigkeiten auf, weil der Monitor der LS1100 geringfügig kürzer als 61 mm und die Fensterhöhe größer als 44 mm ausfallen. Die Folie überlappt somit in der Breite und lässt in der Höhe oben und unten geringfügig schmale Streifen frei, in denen sich Staub und Schmutz ansammeln können. Außerdem ist es ein Geduldsspiel, die Folie blasenfrei aufzubringen, wie man auch im Internet zahlreichen Berichten entnehmen kann. Jedenfalls stören verbleibende Lufteinschlüsse als sichtbare Flecken auf dem Display, verursacht durch winzige Staubkörner.
(6) Für die beiden Fokusmodi Nahaufnahme (Macro) und Supermakro ist die Verwendung eines Stativs ein unbedingtes Muss, zumindest der Einsatz eines Ministativs. Bei der Montage auf einem großen Kamerastativ ist darauf zu achten, dass die Schnellkupplungsplatte, die in der Stativbuchse befestigt wird, nicht den Kamera-Lautsprecher auf der Unterseite verdeckt. Das Mikrofon wird davon nicht berührt, weil es (bei Blick auf den Monitor) in der linken Rahmenseite eingelagert ist.
(7) Das Supermakro erfordert eine ausreichende Lichtmenge, sonst fokussiert das Objektiv nicht mehr genau, d. h. es beschleunigt beim Zoomen oder bremst nach einem nicht nachvollziehbaren System und nähert sich dem Motiv nicht passgenau. Des Weiteren sollte man bei Makros unbedingt vom eingebauten Selbstauslöser Gebrauch machen, also 2 oder 10 Sekunden Vorlaufzeit einstellen. Übrigens hat sich bei dem geringen Volumen und Gewicht der Kamera eine dauerhafte Voreinstellung von zwei Sekunden als praktisch erwiesen, wenn nicht gerade Schnappschüsse erzielt werden sollen.
(8) Um bei Personenaufnahmen die Anwesenden nicht zu erschrecken, sollte vorsichtshalber der eingebaute Kamerablitz mit dem Blitzmodus Blitz Aus deaktiviert und nur bei Bedarf AntiRotA oder Blitz Ein (geschlossene Räume, Dämmerung) zugeschaltet werden.
(9) Einziger Wermutstropfen der Pentax Optio LS1100 ist der nicht klemmsichere Batteriedeckel, der beim Halten der Kamera durch den Daumen unbeabsichtigt aufspringen kann. Wahrscheinlich haben die PENTAX-Ingenieure den Praxistest aus Zeitgründen glatt versäumt. Also Vorsicht beim Daumendrücken, der Deckel klinkt sich schneller aus, als man denken kann!
(10) Die mitgelieferte Software-CD zur Fotoverwaltung hält Linux-Benutzer leider außen vor. Wer z. B. mit openSUSE arbeitet, wird sich in kurzer Zeit mit dem Linux eigenen Programm digiKam anfreunden, aber vorher noch die folgende Einstellung in der Kamera kontrollieren:
Wiedergabemodus --> Menu --> Einstellung 1/3 --> USB-Anschluss --> PTP
Kamera mit PC über USB-Kabel verbinden, rote ON/OFF-Taste drücken --> rote LED leuchtet auf. Starten von digiKam --> Importieren --> Pentax Corp. Optio LS1100 (automatisch erkannt) anklicken.
Für die Bildbearbeitung unter Linux bietet sich das kostenlose GIMP an, das ohne weiteres mit kostenpflichtigen, professionellen Programmen konkurrieren kann. Zudem korrespondiert es mit XSane, einem grafischen Scanner-Programm.
(11) Für die Wiedergabe von Videoclips eignet sich vorzüglich der ebenfalls kostenlose VLC Media Player. Satte Farben, scharfe Bilder, ruckelfreie Kurzfilme.
(12) Nunmehr folgen Fotos, die mit der LS1100 bei Tageslicht plus Stativ, aber ohne weitere Hilfsmittel im Makro-Modus aufgenommen wurden. Die Bilder können großformatig auf ursprüngliche Auflösung vergrößert werden.
(13) Es geht weiter mit Abbildern meiner elf Jahre alten, bewährten Toshiba PDR-M60, von der die heutigen, etablierten Kamerahersteller sicherlich so einiges (auch an Design) abgekupfert haben. Unökonomisch ist allerdings der enorme Strombedarf, der durch vier(!) Mignonzellen bzw. -akkus gedeckt wird, wie das auch bei einigen digitalen Spiegelreflexkameras (DSLR) zu beobachten ist. Allerdings verfügt die Toshiba über einen Sucher, der bei den meisten Digicam-Minis, auch bei der LS1000 / LS1100, schmerzlich vermisst wird.
Mit dieser Kamera habe ich sämtliche Fotos gestaltet, die ich zunächst bei Frihu, später dann in Jogis Röhrenforum und anderen Foren einfügte.
(14) Technische Fotos
(15) Original und optionales Reservezubehör für PENTAX-Kameras, auch für die beiden LS1000 und LS1100.
Verehrte Leser, vielen Dank für die Beachtung dieser (Nichtröhren-) Seite.
Aktualisiert am 21. November 2017.
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