Da bei einer Tetrode das Bremsgitter fehlt, das den Austritt der Sekundärelektronen von der Anode zum Schirmgitter verhindern soll, und die Röhre mit diesem Manko nicht ideale Kennlinien produziert, greift man zu einem mechanischen Trick, einem ergänzenden Strahlblech.
Die Konstruktion einer solchen Strahlbündelröhre (BPT) enthält zusätzlich an den beiden Enden der Längsachsen der Gitterholme jeweils ein auf Katodenpotential gehaltenes Strahlblech. Dieses ermöglicht einen zwar eingeengten, aber gezielten Durchgang der Elektronen - wie der Strahl einer Taschenlampe - von der Katode her durch Steuer- und Schirmgitter zum Anodenblech. Durch diese Konzentration wird aber auch mehr Leistung, mehr Power erzeugt.
Die mit abgebildete Feinsicherung dient dem Größenvergleich und befand sich keineswegs im Röhrenkolben!
Erste Layouts entstanden schon vor geraumer Zeit, untergebracht auf einer handelsüblichen Europa-Karte (100 x 160 mm).
Dabei wurden 7- und 9-polige Fassungen für Leiterplatten (Printmontage) des renommierten Herstellers Preh eingesetzt.
Als Anschlussklemmen kamen anreihbare der Firma PTR zur Anwendung.
Aktualisiert am 14. Mai 2019 | 15. März 2023.
Drei Jahre später, am 12. März 2005, stellte ich in Mülheim an der Ruhr anlässlich des 4. Röhrenbuden-Stammtischs in der Gaststätte Ex-Brings meinen Monoblock vor.
Die Endstufe war auf einer FR4-Europa-Platine in einem Hammond Alu-Druckgussgehäuse untergebracht, der vergossene Ausgangsübertrager in einer Abdeckhaube der Firma Weisser. Die externe Speisung mit Heiz- und Anodenspannung wurde mit Labor-Netzgeräten der Firmen Hewlett Packard und Farnell realisiert.
Jochen gab mir freundlicherweise später die Erlaubnis zur Veröffentlichung in meiner Homepage. Die Eigentümer der Fotos (Copyright) konnte er mir leider nicht nennen.
Aktualisiert am 4. Juni 2024.
Es folgte dann der PCL86-Gegentakt-Klasse-A-Verstärker mit "magischem Thermometer" Telefunken EM800 im damaligen Entwicklungsstadium. Der Zeitaufwand für die Platzierung der Bauteile zwecks Optimierung bezüglich Raumaufteilung war enorm. Das Foto unten zeigt die Ansicht ohne bestückte Kleinteile.
Vor der endgültigen Fertigstellung der Leiterplatte in FR4-Material erstelle ich mir solche "Pappkameraden", um Schwächen (Elkos in Nähe heißer Bauteile, optimale Masseflächen etc.) zu korrigieren. Zudem hört ja bekanntlich auch das Auge mit ...
Man mag diese Methode mild belächeln, erspart sie mir aber - im Gegensatz zu ganz früher - eine Menge fotopositiv beschichteter Bungard FR4-Platinen und damit verbundener Verarbeitung, ehe das endgültige Layout vorliegt. Zudem sind 70-µm-Platinen nicht gerade billig.
Die Spannungs-Stabilisator-Röhre 85A2 gehört zum Netzgerät, das ebenfalls mit zwei PCL86 konstruiert wurde.
Sämtliche Schaltplan-Symbole für den Stromlaufplan wurden von mir mit dem Layout-Editor EAGLE nach DIN-Vorgaben gezeichnet bzw. erstellt.
Es folgt ein abgespecktes Modell, das ohne Aussteuerungsanzeige EM 800 konstruiert wurde. Es handelt sich dabei wieder um eine komplette Gegentakt-Endstufe, aufgenommen aus verschiedenen Perspektiven. Dabei wurden die ursprüngliche Cinch-Buchse durch eine weitere 3-polige Printklemme ersetzt und die Europa-Karte auf 110 mm verkürzt.
Aktualisiert am 16. September 2018 | 30. Oktober 2921.
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